Bio-Ratgeber

Was heißt eigentlich „Bio“?
Wir selbst produzieren deswegen nach den selben Prinzipien, wie die meisten Bio-Siegel vorschreiben. Leider bekommen wir selbst aber kein Siegel, da wir neben dem Gemüse auch Zierpflanzen produzieren. In diesem Bereich müssen wir Pflanzenschutzmittel einsetzen, die die Siegel aber nicht zulassen. Daher ist es für einen Mischbetrieb wie den unseren praktisch unmöglich, ein Bio-Siegel zu erhalten.
Gleichzeitig werden jedoch Bio-Produkte aus der ganzen Welt importiert, obwohl hier Kontrollen viel schwieriger sind als in unserem Betrieb. So stellt sich etwa die Frage, ob beispielsweise eine Bio-Gurke, die auf einem LKW quer durch Europa transportiert wurde, noch eine Bio-Gurke ist. Wenn man sich vor Augen führt, wie viele LKW, Flugzeuge oder Schiffe für den Lebensmitteltransport rund um den Erdball unterwegs sind, die reichlich Abgase in die Atmosphäre abgeben, bleibt mitunter nicht mehr viel vom „Bio“-Grundgedanken übrig – finden wir!
Der Grundgedanke von „Bio“ ist es doch, nachhaltig für die Umwelt und ohne Herbizide, Insektizide und Fungizide Gemüse zu erzeugen und zu verkaufen. Es sollten nur organische Dünger verwendet werden und bei der Kulturführung sollte darauf geachtet werden, Gemüse zu einer Jahreszeit zu kultivieren, in der der Energieaufwand überschaubar ist.
Leider kommen aber die meisten Bio-Erzeugnisse, die in Deutschland verkauft werden, aus dem Ausland – nur 20 bis 30 % davon werden in Deutschland erzeugt!
Wir sind der Meinung, dass das Nebeneinander der unterschiedlichen Siegel und Auszeichnungen – wie so oft in der Lebensmittelbranche – zu unübersichtlich ist. Lokalen Bio-Siegeln wie „Demeter“ oder „Naturland“ kann man sicherlich guten Gewissens vertrauen.
Bei anderen Siegeln wie z.B. „EU Bio“, gelten dagegen wieder ganz andere Richtlinien – die nach unserer Meinung nicht mehr viel mit „Bio“ zu tun haben.
Deshalb versuchen wir unseren eigenen Weg – auch ohne Siegel – zu gehen und auf gesunde und qualitativ hochwertige Erzeugnisse zu setzen.